Warum?

Dieser letzte Teil meiner heutigen Flut an Gedanken widmet sich dem, was für mich die Konsequenz meines Denkens ist. Ich möchte selbst etwas bewirken in der Welt, etwas verändern können. Dafür muss ich mich weiterentwickeln. 


"Warum?" bin ich in den letzten Monaten von meiner Familie öfters gefragt worden, als mir lieb war. Das hat sich immer auf meine Pläne bezogen, ab nächstem Sommer für ein Jahr in's Ausland zu verschwinden. 

Jeder, der mich ein bisschen besser kennt, weiß, dass ich im Regelfall weder ein besonders risikofreudiger, noch ein besonders entscheidungsliebender Mensch bin. 

Ich bin die Letzte, die im Restaurant bestellt, ich frage die anderen, was ich als nächstes trinken möchte, ich sag' lieber "schauen wir mal", typisch österreichisch. 

Außerdem mag ich keine Situationen, die ich nicht kontrollieren und einschätzen kann. Dazu zähle ich steile Schiabfahrten, die Reaktion von manchen Mitmenschen, den Eindruck, den ich bei neuen Personengruppen hinterlasse, uns unübliche Prüfungssituationen. 

Ich meine, ich bin dennoch sehr spontan, unternehmungslustig und offen gegenüber allem möglichen neuen. 

Aber ich bin trotzdem viel zu sehr eine Perfektionistin, um nicht genau zu wissen, wo meine Schwachstellen liegen, und versuchen zu wollen, diese vielleicht nicht auszumerzen, aber abzuschwächen. Genau deshalb möchte ich dabei ansetzen, wo ich Angst habe. 

Ich weiß, dass meine Ängste teilweise nicht berechtigt sind, aber genau deswegen möchte ich sie überwinden. 
Ich möchte nicht mehr so viel Furcht haben und mir denken "Wenn ich's bis jetzt nicht gemacht habe, wieso sollte ich's dann auf einmal können?". 

Es wird Zeit für Vertrauen in mich selbst, denn wenn ich mich ein Jahr lang, fernab von allen Vertrauten, von meiner Muttersprache, meiner Familie, den Straßen, in denen ich als Kind gespielt habe, behaupten kann - dann muss ich es doch erst recht in meinem Heimatland schaffen. 

Ich weiß, und da bin ich mir sicher (ausnahmsweise), dass ich als Au Pair teilweise einen Knochenjob haben werde. 
Trotzdem möchte ich das machen. 

Ich will über mich selbst hinauswachsen, mir mehr zutrauen, mehr von der Welt wissen. Vor allem aber möchte ich diese Gewissheit und Seelenruhe erlangen. Diese Eigenschaft, die mir erlaubt, zu denken, "Ich weiß zwar noch nicht genau, wie ich das schaffe. Aber ich bin mir sicher, ich werde das schaffen."

Darum. 

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