Emma - Klassische Elegance und internationale Tradition

Spiegel meiner Welt

Heute denke ich mit Dankbarkeit an die Jahre zurück, die ich als Teenager verbringen durfte, vor allem im Vergleich zu den Dingen, auf die die Teenager jener Pandemiejahre verzichten mussten. Ich ging regelmäßig meinem längsten Hobby, dem Tanzen, nach, konnte mit meiner Familie eine Maturafeier besuchen und nahm mit meinen Kolleg:innen an vielen Mitternachtseinlagen auf Bällen teil. Außerdem wurde meine persönliche Entwicklung durch den täglichen persönlichen Austausch mit meinen Freunden gefördert und ich hatte die Möglichkeit, mir viel Wissen mitzunehmen. Die gemeinsamen Schulausflüge und Mittagspausen in Linz werden mir immer in Erinnerung bleiben.

Ich wurde und werde von meiner Familie immer darin unterstützt, meinen Lebenszielen näher zu kommen, ohne dass mir das Sicherheitsnetz jemals völlig entzogen wurde. Für diese Stabilität bin ich sehr dankbar. 

In der Schule gehörte der Fremdsprachenunterricht immer zu meinen Lieblingsfächern, zusammen mit kreativen Gegenständen und kulturellen oder historischen Einheiten. In den Jahren bis zur Matura habe ich gelernt, Gitarre zu spielen, das Weltgeschehen bewusst zu verfolgen und meine Rolle in meinem Umfeld zu definieren. Ebenso legten diese Jahre den Grundstein für meine Persönlichkeitseigenschaft, bewusst Grenzen zu setzen, auf sich selbst zu achten und für sich selbst einzustehen. An dieser Seite von mir arbeite ich immer noch, aber ich glaube, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Nach Beendigung meiner Schullaufbahn bin ich zum ersten Mal ins "richtige Leben" eingetreten, über das ich euch bald mehr erzählen werde. 

EMMA - Klassische Eleganz und internationale Tradition

Emma Berger lebt dort, wo andere Urlaub machen. Das ist wohl das einzig Klischeehafte, was man über die 22-Jährige sagen kann, die im Familienbetrieb kellnert, der ziemlich genau zwischen den beiden Herkunftslinien ihrer Familie liegt. Die eine Hälfte kommt aus der Heimat von Waffeln, Pommes frites und Bier, dem flämischen Teil Belgiens. Der andere Teil der Familie hingegen kommt aus dem Gebiet der Gewürztraminer, Kastanien und Spinatknödel: Südtirol in Norditalien. Emma hingegen ist im Salzburger Land aufgewachsen, zwischen felsigen Bergen und grünen Wiesen, wo traditionelle Holzhäuser mit Geranien davor stehen und Silvester auf der Skihütte gefeiert wird.


Wie man aus dieser Einleitung schon erkennen kann, ist die Person, von der ich euch heute erzähle, familienorientiert und auch ein Genussmensch. Emma lebt mit allen Sinnen, intensiv und mit ganzem Herzen. Sie denkt in Farben, singt mit Gefühl und liebt es, Kunst in all ihren Facetten zu bewundern. 

Wir haben uns an einem meiner Lieblingsplätze in Salzburg getroffen: auf dem Dach der Fakultät für Kultur- und Gesellschaftswissenschaften, auch Unipark Nonntal genannt. Seit jenem Montagnachmittag vor zwei Jahren ist Emma aus unserem Freundeskreis nicht mehr wegzudenken, auch wenn ich sie mit meiner charmanten Eröffnungsbemerkung, sie sei nur zweimal pro Woche willkommen, fast wieder vergrault hätte. 

Emma ist meine erste Interviewpartnerin, die ich bei mir zu Hause befrage. Lachend sind wir uns einig, dass die Atmosphäre irgendwo zwischen Talkshow und Sigmund-Freud-Therapie liegt. Als kreativer Mensch fühle ich mich mit ihr verbunden, als sie mir erzählt, dass sie davon überzeugt ist, dass es irgendwo auf der Welt ihr Element gibt, das sie, ihr Projekt und ihren Lebenszweck vervollständigt. Das ist es, woran ich selbst mit Texten wie diesem arbeite.

Schon im Kleinkindalter kristallisierten sich die beiden größten Leidenschaften der jungen Frau heraus: Fremdsprachen und Musik, die sie von Gleichaltrigen abhoben und in gewisser Weise auch einsam machten. Heute hat sie im Fachbereich Romanistik an der Universität Salzburg Gleichgesinnte gefunden, die sich ebenso wie sie mit ihren Lebenswünschen auseinandersetzen.

An ihr jüngeres Selbst würde Emma gerne weitergeben, dass man mehr auf seine Mutter hören sollte. Die Frauen in ihrer Familie sind heute ihre größten Vorbilder, und auch das ehemalige Zuhause ihrer Bomma (flämisch für Großmutter) ist einer ihrer absoluten Wohlfühlorte, an den sich das Mädchen am deutlichsten erinnern kann. Dorthin würde sie auch die Liebe ihres Lebens mitnehmen, eine Person, der sie so sehr vertraut, dass sie ihren intimsten Ort mit ihr teilen möchte, ohne Angst zu haben, dass die Erinnerungen daran von jemand anderem zerstört werden könnten.

Persönlich hat Emma in ihrem bisherigen Leben eine große Entwicklung durchgemacht, die vor allem durch ihren Beruf im Tourismus gefördert wurde. Sie traut sich jetzt, den Leuten zu sagen, was sie denkt, sie weiß, wie sie mit sich selbst umzugehen hat, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie sollen (Zitat: "Wenn alles den Bach runtergeht, kann ich immer noch Dantes Divina Commedia lesen.")

Emma ist ein wahrer Sonnenschein, der durch die Arbeit in der Gastronomie und durch das bewusste Singen ihren Platz auf der Welt und ihre eigene Stimme gefunden hat. Wichtig ist ihr außerdem, mit den Leuten Zeit zu verbringen, die es auch wirklich wert sind, und ein gewisses Maß an Offenheit gegenüber Menschen, die auf den ersten Blick „anders“ wirken, zu behalten. Emma erklärt, dass man ja gar nicht wissen kann, worüber sich Andere unterhalten, deren Sprache man nicht spricht, und man es sich dementsprechend auch nicht anmaßen darf, über diese Leute zu urteilen, sondern lieber versuchen sollte, zuzuhören, um etwas von der anderen Lebenswelt nachvollziehen zu können. Sie hinterfragt durch die bunt gemischte Herkunft ihrer Familie täglich, was das „Österreicher-Sein“ eigentlich ausmacht und in welcher Beziehung sie sich selbst aufgrund ihrer Wurzeln als Südtirolerin oder Belgierin fühlen kann bzw. darf. 

Wir sprechen auch über Geld als altbekanntes „Mittel zum Zweck“: Emma wirft ein, dass man sich als angehende vollzeitarbeitende Frau schon Gedanken darüber macht, was der Hauptzweck des Arbeitens für den Großteil der Bevölkerung eigentlich ist. In den meisten Fällen geht es ja darum, täglich zu schuften, um sich dann einen Urlaub leisten zu können, in dem man sich von ebenjener Schufterei erholt. Wäre es denn nicht eigentlich viel erstrebenswerter, ohne Geld zu leben? Und könnten wir auch mit Geld lernen, unseren Alltag so zu gestalten, dass keine Flucht daraus absolut notwendig ist?

Am glücklichsten fühlt sich Emma, wenn sie nicht dem nachjagt, was sie meint, zu brauchen, um sich noch besser zu fühlen. Stattdessen erklärt sie, dass ein Bewusstsein darüber wichtiger ist, dass ihre Bedürfnisse alle gedeckt sind, dass es ihr und ihren Liebsten gut geht und sie geliebt wird. Sie fühlt sich sicher, wenn sie bei jemandem sie selbst sein kann, mit der anderen Person lachen und ihr etwas erzählen kann, was sie begeistert. Authentische Menschen sind für Emma die schönsten.

Sie gibt mir und allen Leser:innen dieses Textes mit, dass sie selbst ihre Zeit nicht mehr mit negativen Dingen verschwendet, weil es so viel Gutes auf der Welt gibt, dem man sich widmen kann. Hinsichtlich der eingangs erwähnten Kunstbegeisterung der jungen Frau resümiert sie, dass Kunst nicht nur aus Gemälden oder Skulpturen, sondern genauso aus Texten, Theatern und Musikstücken besteht, und jedes einzelne Werk seine Berechtigung und seinen Hintergrundgedanken innehat, weshalb man als Laie nicht darüber urteilen solle, dass etwas keine Kunst sei. 

Außerdem schwärmt sie mir so von ihrem absoluten Lieblingsgericht vor, sizilianische Tagliatelle mit Orangensauce und Garnelen, so dass wir wohl alle gerne bei ihrem Vater zum Essen eingeladen würden, um den bildhaft beschriebenen Duft des italienischen Essen in persona nachvollziehen zu können.

Lass' mich doch wissen, was du so mit Emma und mir gemeinsam hast! Ich freue mich, weiterhin Menschen zu vernetzen. Bis bald 💛

Hanna

 


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