Papierliebhaber

Während sich der erste Teil dieser Serie hauptsächlich mit Gesellschaftskritik beschäftigte, geht es hier um die Handynutzung von Menschen meines Alters. 

Ich bin jetzt mal die Fiese, die jemand anderem über Facebook nicht zum Geburtstag gratuliert - und zwar einzig und allein deswegen, weil es eigentlich eh keinen interessiert. 

Was wir liken und beklagen, führt doch nur dazu, dass wir uns "in echt" nichts mehr zu sagen haben. 

"Ja, hab ich schon im Internet gesehen." - aber wo genau liegt jetzt das Problem? Was ist die Ursache davon, und was dein Standpunkt? 
Warum tust du ihn mir gegenüber nicht kund? 

Du kannst einem Smartphone in die Augen sehen, aber mir nicht - kann dieses Ding denn echt alles besser als ich?

Wir brauchen angeblich interaktive Kalender, ansonsten verchecken wir jeden Termin. Klar, so sparen wir Papier, aber wo geht unser Erinnerungsvermögen hin? 

Und was sind Worte schon noch wert, wenn ich sie jederzeit widerrufen kann. Ein Klick, und wusch, ich fang' von vorne an. 

"Worte sind Wind",das waren sie doch immer schon. Aber in unserer Generation...da ist so schnell was geklickt, getippt und abgeschickt - und es schneidet so tief, wie es nur Worte können, egal, in welcher Form. 

Ich bin nah am Wasser gebaut, und mein Herz rinnt aus. 

Ich sag da nur noch drauf:  

Für Gespräche. Gegen Messages. 
Für Emotionen. Gegen Emojis. 
Für Tränen, die dein Gegenüber sieht, und für Lachen, das er spürt. 

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