Sapere Aude

Dies ist der erste Post von einer dreiteiligen Serie, die heute online geht. Ich habe in den letzten Monaten wieder ein wenig geschrieben, und ich möchte dies mit euch teilen. Der Zusammenhang der Texte sollte euch beim Lesen klar werden. 

"Sapere Aude - habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen." Immanuel Kant hat hunderte von Jahren nach dem Aufstellen seiner Grundsätze mehr Gültigkeit als je zuvor. In einem Zeitalter, das selbstverständlich von Medien dominiert wird, als hätten diese das Wahrheitsmonopol, wird es Zeit, die Augen zu öffnen. 

Unsere Gesellschaft überlässt das Denken nur zu gerne der Zeitung, die ohnehin die eigene Perspektive repräsentiert. Politik, Mundpropaganda und nicht zuletzt Soziale Medien tun ihr übriges, um uns mit zweifelhaften und nicht belegten Informationen zu füttern. Festsetzen tun sich diese Statements trotzdem in unserem Kopf, und zwar ohne den Vermerk "Dies ist nur ein Einzelbeispiel". 

Mir macht die hohe Auflage an Gratis-Tageszeitungen in Österreich genauso große Sorgen wie die unzähligen Jugendlichen, die gerade "politisch links stehen", weil es "in" ist, und "ihre" Ansichten laut hinausposaunen. Das genaue Parteiprogramm von irgendeiner politischen Gruppierung könnten sie niemals erläutern. Braucht man ja auch nicht, die sind ohnehin alle "Nazis" oder irrelevant bzw. heilige Kühe, weil sie humane Aussagen von sich geben. 

Die Erwachsenen hingegen lassen sich einschüchtern und ängstigen, sehen Schatten, wo keine sind. Denken nicht über Lösungen und Hintergründe nach, sondern verstricken sich in Sorgen um das eigene Vermögen und die eigene Sicherheit. 

Dass dies teilweise überhaupt nicht stichhaltig ist, weil wir immer noch in einem der sichersten Staaten weltweit leben, kommt jenen Zweiflern gar nicht in den Sinn. Wir müssen wieder lernen, verschiedene Quellen zu Rate zu ziehen, scheint es. 

Kritisches Hinterfragen kann uns keiner Abnehmen, genauso wenig wie Diskussionen mit Menschen, die eine andere Meinung vertreten als man selbst. 

Gehen wir doch bitte mit gutem Beispiel voran, so dass unsere Kinder nicht rein über das Handy denken. 

Ich mit dem Traumberuf Journalistin bin der Meinung, dass Medien kritisch sein sollen und zum Denken anregen müssen. 
Man kann seine Gedanken aber weiterhin selbst steuern. Und man kann selbst handeln. Die Veränderung, die man selbst in der Welt sehen will, sein. 

Genau deshalb schreibe ich diesen Text (und die zwei, die noch kommen). Weil ich es satt habe, das Verhalten,das ich täglich sehe, und die Aussagen, die ich täglich höre, nicht zu kommentieren.

Ich übernehme die Verantwortung für meine Worte. Imperative Ethik von vorn bis hinten. Mutige Menschen braucht die Welt, und kluge. Diese Eigenschaften stecken in uns allen. 




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