Verbundenheit

ist ein schönes Wort. Es bedeutet, dass Dinge, oder Menschen, zusammengehören. Dass sie, im engeren Sinn der Wortbedeutung, etwas verbindet. Dass sie etwas gemeinsam haben. Dass man sich verstanden fühlt, und wohl. Und das ist, meiner Meinung nach, etwas sehr angenehmes und einzigartiges. 



Wie komme ich jetzt gerade darauf, über dieses Thema zu schreiben? Nun, ich habe in meinem bis jetzt 18 jährigen Leben schon das Glück gehabt, dieses Gefühl kennen lernen zu dürfen. Ich komme aus dem familiären Hintergrund einer Volksgruppe, die sich ihre Gemeinschaft, Traditionen und Werte bereits über 700 Jahre erhalten hat. Durch die gemeinsame Geschichte der Siebenbürger Sachsen bilden wir eine Gruppe, über Landesgrenzen und Jahrzehnte und unterschiedliche Altersgruppen hinweg. Wir verstehen uns und wir nehmen uns alle immer sofort herzlich und offen auf, wenn wir andere unseresgleichen treffen. 

Woran das liegt weiß ich eigentlich selbst nicht so genau, und mich würde es sehr interessieren, es zu erfahren. Vorerst einmal kann ich euch jedenfalls einmal berichten, wie es ist, Teil dieser besonderen Verbundenheit zu sein, und zwar am Beispiel des letzten Wochenendes. 

Über Pfingsten waren wir, mit einigen "Trauner" Siebenbürger Sachsen, eingeschlossen meiner Familie und einigen Leuten meiner Tanzgruppe, im oberbayrischen Ort Dinkelsbühl. Dort ist jedes Jahr ungefähr zu dieser Zeit ein riesengroßes Sachsentreffen, das im Rahmen des Heimattages stattfindet. 
Dort habe ich die drei lieben Mädchen getroffen, die ihr hier auf dem ersten Foto des Eintrags sehen könnt. Ich hab' sie letztes Jahr im Sommer am Jugendlager kennengelernt, sie waren dort meine Zimmerkolleginnen. Ihre Namen sind Kathrin, Claudia und Andrea und sie kommen aus Nürnberg und Biberach, also aus Deutschland. 
Ich hab mich seit letztem Oktober schon wieder darauf gefreut, die drei zu sehen, denn unsere Freundschaft ist ein perfektes Beispiel für die Verbundenheit, die ich meine. Wir haben uns nur zwei Wochen gekannt, und trotzdem hab ich das Gefühl, zu wissen, was diese Menschen ausmacht. Ich weiß nicht, was ihr Lieblingsessen ist, aber ich weiß, welche Art von Mensch sie sind, mit welchen Dingen sie aufgewachsen sind - weil ich einige davon selbst gut kenne. Ich will 2 dieser Mädels besuchen fahren über ein Wochenende, einfach so, weil ich weiß, bei denen fühle ich mich zuhause, und die sächsische Gemeinschaft ist wie eine riesige Familie. Siebenbürger sind auf jeden Fall, als ganze Volksgruppe gesehen, die gastfreundlichsten Leute überhaupt. 

Da ich einige Leute mehr aus der Nürnberger Gruppe kenne als Claudia und Kathrin, habe ich öfters mit denen allen Zeit verbracht. Ich bin aber auch bei den Jugendlichen, mit denen ich im Vorhinein wenig bis nichts zu tun hatte, so unglaublich herzlich aufgenommen worden, wie ich es eigentlich noch nicht erlebt habe anderswo. Ich hab mich dort so wohlgefühlt, sofort integriert, jeder war freundlich und warmherzig. Man wird umarmt, sobald jemand merkt, man hat eine Verbindung zu Freunden von denen, man führt sofort Gespräche, schaut gegenseitig Auftritte an, lädt sich zu einander ein zum Feiern. 

Ein weiteres Beispiel habe ich noch für die einzigartige Gemeinschaft unserer Volksgruppe. Ich habe im Vorfeld des Heimattages mit einer siebenbürgischen Autorin, der Iris Wolff, die ein ganz tolles Buch (Leuchtende Schatten) geschrieben hat, einige Emails gewechselt. Sie hat mir Fragen sehr sehr nett beantwortet, die ich ihr gestellt hatte, und ist mir ungemein sympathisch vorgekommen. 

Meine Mama hat mir, bevor wir nach Dinkelsbühl gefahren sind, erzählt, dass die liebe Iris auch dort sein wird, und prompt habe ich ihr eine Email geschrieben und gefragt, ob sie denn nicht Zeit habe, dass wir uns auch in Persona einmal treffen. Das hat dann auch wirklich geklappt, und bei einem Kaffee haben wir uns sehr nett unterhalten. Dieses Erlebnis hat für mich definitiv eines der größten Highlights des ereignisreichen Wochenendes dargestellt. Sie war so nahbar und herzlich, und auch sympathisch und aufmerksam, und ich hab' mich wirklich irrsinnig über unser interessantes Gespräch gefreut. 

Abschließend kann ich sagen, dass dieser Heimattag für mich wirklich einmalig schön war und ich zahlreiche tolle Begegnungen mit wundervollen Menschen hatte, in einer schönen Stadt. Wir haben auch, gemeinsam mit meinen Eltern, viel eingekauft, kulturelles gesehen und beigetragen, lecker gegessen und ausgelassen gefeiert.

Und damit ihr euch darunter ein bisschen mehr vorstellen könnt, hier ein paar Fotos von mir.






























Kommentare

  1. Sehr schöner Text und Schöne Fotos!
    Ich war auch am Heimattag und es war super

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  2. Oh, vielen lieben Dank!
    Darf ich nach einem Namen fragen?

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