Where it all began

..three years ago. 

In einem Bundesstaat, von dem es wohl keiner dachte. In Ohio, rund um den Lake Erie, da verliebte ich mich zum ersten Mal in Nordamerika. In das Leben hier, in die Umgebung, in die Leute, in die englische Sprache. Als ich mit 17 das erste Mal hier her kam, war ich über alles erstaunt. Ich sog die Luft, die Wörter, das Essen, die Gebäude, mit jeder Faser meines Körpers ein. 

Nicht wissend, absolut nicht ahnend und nicht vorhersehend, was das Leben für mich bringen würde, spazierte ich durch die Straßen von Cleveland. Als ich mich von meinen neuen Freunden des siebenbürgischen Jugendlagers verabschieden musste, war ich natürlich traurig. Ich nahm mir vor, sie wieder zu besuchen auf dieser Erdhälfte. Aber ob ich es für möglich hielt, dass dies in den nächsten 3 Jahren geschehen würde? Ich denke nicht.

Nichtsdestotrotz kam es genau so! Letztes Wochenende war ich wieder auf einem nordamerikanischen Heimattag, ich feierte bis spät nachts im Hotel mit Freunden, ich sah viele Leute wieder, die ich lange vermisst hatte, ich genoss Essen, das nach zuhause schmeckte und weinte bittere Tränen beim Abschied, wie immer. 

Und weil dieses Wochenende voller Flashbacks so so schön war, wollte ich euch daran teilhaben lassen. 




Nach meiner Ankunft spätabends am Donnerstag wurde bei meiner bezaubernden Gastgeberin Abby erstmal gegessen, mit einem Gläschen angestoßen und im Whirlpool getratscht. 

Am nächsten Morgen schlenderte ich nach einem großartigen Frühstück mit einem anderen österreichischen Au-pair durch Cleveland, kaufte einige Souvenirs ein, genoss Tacos und einen Milkshake am Strand und entspannte mich so richtig. Danke an der Stelle für den schönen Tag mit dir, Tina!!









Am Abend wurde es dann Zeit für ein Wiedersehen mit vielen, vielen Freunden. Ich konnte keine zwei Schritte im Sachsenheim gehen, ohne auf jemanden zuzulaufen und breit grinsen zu müssen, wenn ich diejenigen umarmen konnte. Das ist immer noch eines der absolut schönsten Gefühle für mich, die ich jemals verspürt habe, diese Vorfreude auf jene Gesichter, die ich so gerne sehe.

Wir tratschten und tranken also alle zusammen, bis es Zeit war, mit den Kanadiern zu ihrem Hotel aufzubrechen. Dort wollten wir nach einer moderaten Party auch schlafen gehen, was uns durch eine gewisse Schnarch-Einlage aber deutlich erschwert wurde. 





Mit einem Schlafpensum von ca. einer Stunde standen wir also am Samstag mehr oder weniger fit auf, machten uns bei Abby zuhause fertig, und erkundeten danach zusammen mit Kolina und Erik den Westside Market in Ohio City, wo ich unglaublich gute Trockenfrüchte auf Abbys Empfehlung hin einkaufte. Nach dem Mittagessen gab es ein tolles Eis von Mitchells, das dermaßen großzügig portioniert war, dass eines davon vermutlich meine drei Gastkinder zusammen nicht aufessen hätten könnten. 



Jedenfalls war wir nach diesem Riesendessert keine Zeit für ein Verdauungschläfchen, weil wir uns schon für das nächste Abendprogramm fertig machen mussten. Samstag war der "Haupt-Party-Abend", ich lernte aber aus meinem Fehler des Vortages und zog diesmal flache Schuhe an, in denen ich auch besser tanzen konnte. Der Discofox macht umso mehr Spaß, wenn man einige Zeit keine Gelegenheit hatte, ihn zu tanzen!
 Wir verbrachten einen unbeschreiblich lustigen und schönen Abend, der diesmal auch mit einem erholsamen Schlaf für alle endete. 



Am Sonntag war dann der Zeitpunkt, vor dem sich alle gefürchtet hatten, eingetroffen - die Glocke zum Festgottesdienst läutete pünktlich um 9.00 morgens, für alle Trachtenträger hieß dies, um rund 7.45 war Tagwache. Mit allen Kräften bemühten wir uns, ein ordentliches Bild abzugeben, und beim Aufmarsch sowie Walzer tanzen souverän aufzutreten. 
Als dies geschafft war, wurde ich mit einem Familien-Wiedersehen belohnt. Die Cousine meiner Oma lebt in Cleveland und ich konnte Gott sei Dank auch mit ihr und ihrer Tochter kurz sprechen. 
Das Mittagessen, am Sonntag waren dies Rinds-Rouladen, schmeckte nach dem offiziellen Programm auch doppelt so gut.

Wir hatten nun nur noch die Gelegenheit, Fotos vor der Tür zu machen, bevor der Bus der Kanadier auch schon abfuhr. Mit diesen Abschieden fing die traurige Phase des Sonntags an, die bei mir damit endete, dass ich Abby zum letzten Mal am Flughafen umarmte und mich nur der Ratschlag "Geh, und dreh dich nicht mehr um.", dazu brachte, mich wirklich vom Auto zu entfernen. Alleine die Gänge entlang gehend, wo ich vor drei Jahren zum ersten Mal erlebt hatte, wie weh ein Tschüss-Sagen tun kann, hatte ich also alle Mühe, die Tränen zurückzuhalten.
Aber auch das überstand ich und ich bin im Endeffekt einfach nur froh, dass wir alle immer wieder zusammenfinden und uns auf das nächste Event freuen können, wo es sich bestimmt wieder so anfühlen wird, als hätten wir uns erst gestern gesehen. 







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